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Histamin ist ein biogenes Amin und damit ein natürlicher Stoff, der im menschlichen Körper, in vielen Lebensmitteln und auch im Wein vorkommt. Für die meisten Menschen ist das völlig unproblematisch. Doch wer sensibel auf Histamin reagiert, kann bereits nach einem Glas Wein Beschwerden verspüren.
Aber warum entsteht Histamin im Wein? Welche Weine enthalten typischerweise mehr oder weniger davon? Und was sollten Menschen mit Histaminintoleranz beachten?
Hier kommt der ausführliche Überblick.
Histamin ist ein körpereigenes Molekül, das an zahlreichen biologischen Prozessen beteiligt ist – etwa an Entzündungsreaktionen, der Immunabwehr und der Regulation von Magensäure.
In Lebensmitteln entsteht Histamin vor allem durch mikrobielle Fermentation. Typische histaminreiche Lebensmittel sind etwa:
Im Wein entsteht Histamin nicht durch die Trauben selbst, sondern durch bestimmte Bakterien, die während der Weinbereitung Aminosäuren abbauen.
Der Histamingehalt hängt weniger von der Rebsorte ab, sondern primär von der Art der Vinifikation. Vor allem folgende Schritte haben Einfluss:
Bei der Spontangärung entsteht ein komplexes mikrobielles Umfeld – darunter auch Bakterien, die Histamin bilden können.
Der BSA ist der stärkste Einflussfaktor.
Er wird häufig bei Rotwein, aber auch bei manchen Rosé- und holzbetonten Weissweinen durchgeführt. Durch Milchsäurebakterien kann dabei Histamin entstehen.
Typisch für Rotwein: Schalen, Kerne und oft Stiele gären mit. Dies fördert Mikroflora und kann zu höheren Histaminwerten beitragen.
Je länger ein Wein „arbeitet“, desto mehr Gelegenheit haben Bakterien, biogene Amine zu bilden – sofern der Keller nicht absolut sauber geführt wird.
Moderne Betriebe produzieren historisch niedrige Histaminwerte, aber Hygienemängel können den Gehalt erhöhen.
| Weintyp | Histamingehalt (typisch) | Warum? |
|---|---|---|
| Rotwein | eher höher (oft > 2 mg/l) | BSA + Maischegärung + lange Lagerung |
| Rosé | mittel (stark abhängig vom Stil) | kurzer Schalenkontakt, oft teilweise BSA |
| Weisswein | niedrig (oft < 0,5 mg/l) | kein BSA, keine Maischegärung |
| Schaumwein | niedrig bis mittel | abhängig vom Grundwein und Hefelager |
Hinweis: Dies sind typische Werte – es gibt große Unterschiede je nach Region, Kellertechnik, Hygiene und Filtration.
Menschen mit Histaminintoleranz reagieren individuell – und schon kleine Mengen können Beschwerden hervorrufen. Häufig genannte Reaktionen sind:
Diese Symptome treten oft schnell nach dem Konsum auf – bei manchen schon nach wenigen Schlucken.
Ein Wein kann nahezu histaminfrei sein, aber ein absoluter Nullwert lässt sich in der Praxis nicht garantieren. Daher ist die Bezeichnung „histaminfrei“ wissenschaftlich nicht korrekt.
Viele Winzer arbeiten mit definierten Verfahren, um den Histamingehalt extrem niedrig zu halten, z. B.:
Weine unter 0,25 mg/l gelten nach einigen Produzenten-Standards bereits als sehr histaminarm.
Rosé und Rotwein gibt es zwar auch histaminarm – jedoch viel seltener, da ihre Herstellung natürliche Histaminbildung begünstigt.
Für den Grossteil der Weinliebhaber spielt Histamin keine Rolle.
Wer jedoch sensibel darauf reagiert, sollte auf bestimmte Herstellungsprozesse achten und gezielt zu histaminarmen Weinen greifen.
Der Markt wächst, immer mehr Weingüter und Händler bieten passende Produkte an – und durch moderne Kellertechnik sind extrem niedrige Histaminwerte heute gut realisierbar. Wer gut informiert auswählt, kann auch bei Histaminintoleranz weiterhin Wein geniessen.