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Orangewein & Naturwein – Tradition trifft Trend

Orangewein und Naturwein gehören zu den spannendsten Entwicklungen der modernen Weinkultur, obwohl beide eigentlich auf sehr alten Methoden basieren. Sie stehen für handwerkliche Herstellung, minimale Eingriffe und eine Rückkehr zu ursprünglichen Weinbereitungs-Techniken. Doch was genau unterscheidet Orangewein von Naturwein – und warum erleben beide Stile heute ein starkes Comeback?


Was ist Orangewein?

Orangewein ist kein Wein aus Orangen, sondern ein Weisswein, der wie ein Rotwein erzeugt wird. Das bedeutet, dass die Trauben mitsamt Schalen und Kernen vergoren werden. Diese traditionelle Methode verleiht dem Wein Struktur, Tiefe und seine charakteristische bernsteinfarbene bis kupferorange Tönung.

Wie entsteht Orangewein?

Die Herstellung folgt einem speziellen Verfahren:

  • Weissweintrauben werden auf der Maische vergoren – inklusive Schalen und Kernen.
  • Dieser Prozess ist für Rotwein typisch, für Weisswein jedoch ungewöhnlich.
  • Die lange Kontaktzeit mit den Schalen führt zu intensiver Farbe, mehr Tanninen und komplexen Aromen.
  • Manche Erzeuger verwenden traditionelle Tonamphoren (Qvevri), die den Weinen zusätzliche Tiefe verleihen.

Typische Merkmale von Orangewein

  • Farbe: Bernstein, Kupfer, Orange
  • Textur: vollmundig, strukturiert, oft mit leichter Tanninprägung
  • Aromen: getrocknete Früchte, Kräuter, Nüsse, Honig, leichte oxidative Noten
  • Stilistik: von elegant und klar bis hin zu wild und ungefiltert

Herkunft und Entwicklung

Orangewein stammt ursprünglich aus Georgien, dem „Geburtsland des Weins“, wo diese Technik seit über 5.000 Jahren praktiziert wird. Heute findet man hochwertige Orangeweine vor allem in:


Was ist Naturwein?

Naturwein ist kein geschützter Begriff, sondern eine Philosophie. Ziel ist es, Wein so unverfälscht wie möglich zu erzeugen – mit minimalen Eingriffen im Weinberg und im Keller.

Grundprinzipien des Naturweins

  • Weinbau biologisch oder biodynamisch
  • Handlese statt maschineller Ernte
  • Spontangärung ohne Reinzuchthefen
  • Keine oder minimale Schönung/Filtration
  • Kein oder möglichst geringer Schwefeleinsatz

Geschmackliche Eigenschaften

Naturweine können klar und präzise sein, aber auch unkonventionell und lebendig:

  • Leicht moussierende Texturen
  • Trübe Optik
  • Aromen: Hefe, Brotkruste, Apfelessig, Kräuter, reife Früchte

Der Stil reicht von zugänglich bis experimentell.

Orangewein vs. Naturwein

  • Orangewein beschreibt die Methode (Weisswein auf der Maische).
  • Naturwein beschreibt die Philosophie (minimaler Eingriff).
  • Viele Orangeweine sind Naturweine, aber längst nicht alle Naturweine sind Orangeweine.

Orange- und Naturwein aus Ungarn

Ungarn gehört heute zu den dynamischsten Regionen für Natur- und Orangewein. Besondere Zentren sind:

  • Tokaj
  • Somló
  • Balaton
  • Villány
  • Szekszárd

Typische Rebsorten: Furmint, Hárslevelű, Juhfark, teilweise auch internationale Sorten.


Food Pairing: Wozu passen Orangewein & Naturwein?

Diese Weinstile sind vielseitig einsetzbar, oft sogar flexibler als klassische Weiss- oder Rotweine. Perfekt zu:

  • Gereiften und würzigen Käsesorten
  • Asiatischer oder orientalischer Küche
  • Pikanten und fermentierten Speisen
  • Geräuchertem Fisch
  • Pilzgerichten und Wild
  • Vegetarischen Gerichten mit Röstaromen
  • Kreativer Fine-Dining-Küche

Durch ihre Struktur und aromatische Tiefe eignen sie sich hervorragend für moderne Gastronomie und experimentelle Küche.


Fazit

Orangewein ist ein traditionell erzeugter Weisswein mit der Struktur eines Rotweins. Naturwein ist ein philosophischer Ansatz, der den Wein so ursprünglich wie möglich lässt. Beide Stile sind authentisch, charakterstark und bieten eine faszinierende Alternative zu klassischen Weinprofilen. Wer sich darauf einlässt, entdeckt eine neue, lebendige Dimension des Weins – voller Persönlichkeit, Tiefe und Herkunft.