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Wein richtig degustieren – Schritt für Schritt zum Weingenuss

Wein zu degustieren bedeutet mehr als nur zu trinken. Es ist eine bewusste Auseinandersetzung mit Aroma, Geschmack, Textur und der visuellen Erscheinung eines Weins. Ob Sommelier, Händler oder Geniesser – eine strukturierte Verkostung ermöglicht ein tieferes Verständnis für Herkunft, Ausbau und Qualität des Weins.

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Weinfehler erkennen: Typische Weinfehler
Italienische und ungarische Rebsorten: Weine aus Italien | Weine aus Ungarn


1. Vorbereitung – die Basis einer professionellen Degustation

  • Glas: Ein klares, bauchiges Glas fördert den Aromenaustausch.
    Für Barolo, Brunello, Amarone, Egri Bikavér oder Villányer Bordeaux-Cuvées eignen sich grosse Bordeaux-Gläser.
  • Temperatur:
  • Umgebung: Neutral, ruhig, ohne Fremdgerüche.
  • Licht: Natürliches Licht zur Beurteilung von Farbe und Klarheit.

2. Betrachten – Farbe, Klarheit und Viskosität

  • Junge Rotweine: Rubinrot (z. B. Chianti, Egri Bikavér)
  • Reife Rotweine: Granat, ziegelrot (z. B. Villányer Bordeaux-Cuvées, Barolo)
  • Junge Weissweine: Blassgelb (z. B. Verdicchio, Lugana)
  • Reife Weissweine: Goldgelb (z. B. Greco di Tufo, Gavi)

Trübungen können auf natürliche Ablagerungen, Filterfehler oder Weinfehler hinweisen.

Kirchenfenster / Tränen: Dicke, langsam fließende Tränen deuten auf höheren Alkohol oder Restzucker hin – typisch für Amarone oder vollmundige Egri Bikavér-Cuvées.


3. Riechen – die Aromen entdecken

Schwenken setzt die Duftstoffe frei.

  • Fruchtig: Kirsche (Sangiovese), Pflaume (Primitivo, Villány-Cuvée), rote Johannisbeere (Egri Bikavér)
  • Blumig: Rose (Nebbiolo), Veilchen (Lambrusco)
  • Würzig: Pfeffer, Zimt, Nelke
  • Holzig: Toast, Vanille, Rauch – Barriqueausbau bei Brunello, Villányer Rotweinen
  • Erdig: Leder, Tabak, Pilze – gereifte Barolo, Egri Bikavér

Ein komplexes Bouquet zeigt die Qualität eines Weins und die Kunst des Winzers.


4. Schmecken – die Struktur verstehen

  • Säure: Frische und Lebendigkeit. Italienische Weissweine wie Lugana, Verdicchio oder Greco di Tufo haben eine präzise Säurestruktur.
  • Tannin: Gibt Struktur und Körper – charakteristisch bei Barolo, Brunello, Egri Bikavér.
  • Alkohol: Wärmegefühl am Gaumen – typischer bei Amarone oder Villányer Rotweinen.
  • Körper: Leicht, mittel, voll – Mundgefühl und Fülle.
  • Aromen am Gaumen: Entfalten sich oft anders als in der Nase.
  • Balance: Säure, Tannin, Alkohol und Frucht harmonieren ideal.
  • Abgang: Langer Abgang gilt als Qualitätsmerkmal – z. B. Super Tuscans, Amarone, Villányer Bordeaux-Cuvées.

5. Bewerten – Qualität, Stil und Genuss

Beurteile:

  • Typizität der Rebsorte
  • Harmonie der Bestandteile
  • Komplexität
  • Länge des Abgangs
  • eventuelle Weinfehler

Vertiefung: Wie erkenne ich Weinfehler?


6. Nachspüren – was der Wein erzählt

Der Nachhall verrät viel über Struktur und Qualität.

Passende Gerichte:

  • Barolo: Trüffelpasta, Schmorgerichte
  • Chianti Classico: Bistecca Fiorentina
  • Greco di Tufo: Meeresfrüchte, Fisch
  • Amarone: Gereiftes Fleisch, Käse
  • Egri Bikavér: Wildgerichte, Lamm
  • Villányer Bordeaux-Cuvées: Rind, geschmorte Eintöpfe

Weitere Empfehlungen: Wein & Food Pairing


Fazit

Wein degustieren ist eine Verbindung aus Wissen, Erfahrung und Intuition. Mit strukturierter Vorgehensweise lassen sich Aromen differenzieren, Qualität erkennen und persönliche Vorlieben schärfen. Jeder Wein – egal ob italienisch oder ungarisch – erzählt seine eigene Geschichte.