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Gamay

Gamay (Gamay Noir) – Herkunft, Charakter und Bedeutung einer burgundischen Kultrebsorte

Gamay, auch als Gamay Noir bekannt, ist eine der traditionsreichsten Rotweinsorten Frankreichs. Ihre Geschichte reicht bis ins späte 14. Jahrhundert zurück. Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus jener Zeit, als Philipp der Kühne (Philipp II., Herzog von Burgund) den Anbau der Sorte verbot. Er ordnete die Rodung der Gamay-Reben sowie ein striktes Neuanpflanzungsverbot im Burgund an – mit der Begründung, Gamay sei „zu vulgär“ im Vergleich zum edlen Pinot Noir. Dadurch wurde die Rebsorte faktisch in den granitreichen Boden des Beaujolais verdrängt, wo sie bis heute ihre stärkste Präsenz hat.

Burgundischer Ursprung und genetische Herkunft

Der Name Gamay stammt mit hoher Wahrscheinlichkeit von einer kleinen Gemeinde zwischen Saint-Aubin und Chassagne-Montrachet. Moderne DNA-Analysen bestätigen eindeutig, dass der Gamay tief im burgundischen Terroir verwurzelt ist. Genetisch geht er aus einer natürlichen Kreuzung von Pinot Noir und Gouais Blanc hervor – derselben Elternkombination, aus der zahlreiche bedeutende europäische Rebsorten hervorgingen.

Verbreitung des Gamay in Frankreich und international

Mit über 30.000 Hektar Rebfläche gehört Gamay zu den am weitesten verbreiteten Rotweinsorten Frankreichs. Sein Zentrum liegt im Beaujolais, insbesondere in den zehn Cru-Gemeinden, die international für hochwertige, langlebige Gamay-Weine bekannt sind.

Doch nicht nur dort gedeiht die Rebsorte hervorragend. Sie ist ebenso im:

  • südlichen Burgund

  • angrenzenden Rhonetal

  • Schweizer Wallis (oft in der Cuvée Dôle mit Pinot Noir)

vertreten und wird in kleineren Mengen zudem in
Deutschland, England, Kalifornien und Ungarn kultiviert.

Geschmack, Aroma und Stilistik des Gamay

Gamay ist bekannt für leichte, frische und fruchtbetonte Rotweine, die mit jugendlicher Eleganz und klarer Aromatik überzeugen. Typisch sind:

  • intensive Noten von Erdbeeren, Kirschen und roten Waldbeeren

  • frische, lebendige Säure

  • dezente, weiche Tannine

  • zarte florale Nuancen (Veilchen)

  • mineralische Untertöne – besonders auf Granitböden

Je nach Ausbau und Herkunft kann Gamay sowohl verspielt-fruchtig (z. B. Beaujolais Nouveau) als auch komplex und strukturiert (z. B. Morgon, Moulin-à-Vent) auftreten.

Food Pairing: Ein äusserst vielseitiger Speisenbegleiter

Die Kombination von Gamay Wein und Speisen ist nahezu narrensicher. Aufgrund seiner Leichtigkeit und Aromatik passt Gamay hervorragend zu einer breiten Palette kulinarischer Gerichte:

  • Geflügel, Truthahn, Ente

  • leichte Fleischgerichte und Terrinen

  • Grilladen und mediterrane Küche

  • Käseplatten (z. B. Ziegenkäse, Brie, mildere Hartkäse)

  • asiatische Gerichte mit wenig Schärfe

  • vegetarische Küche und Pilzgerichte

Gamay ist damit einer der flexibelsten Rotweine und ideal für Genussmomente im Alltag wie auch für festliche Menüs.