Rösti und Wein – Einfach, bodenständig, gut kombiniert

Rösti ist eines der ehrlichsten Gerichte der Schweizer Küche. Aussen goldbraun und knusprig, innen weich und buttrig – aus einfachen Zutaten entsteht ein herzhaftes Gericht, das je nach Region, Saison und Vorliebe in unzähligen Varianten auf den Tisch kommt. Ob pur, mit Spiegelei, Speck, Käse oder einem Rahmsaucen-Ragout – Rösti ist vielseitig. Und genau deshalb lohnt es sich, bei der Wahl des Weins genauer hinzuschauen.


Was macht Rösti zum besonderen Begleiter für Wein?

Rösti ist in seiner Basis mild, leicht salzig und fettig durch die gebratene Kartoffel. Es lebt von der Textur: aussen kross, innen weich. Die Beilagen – Speck, Käse, Pilze, Ei oder Rahmsauce – prägen den Charakter des Gerichts wesentlich.

Das bedeutet: Der passende Wein richtet sich stark nach der Zubereitung. Doch es gibt Grundregeln: Der Wein sollte Frische mitbringen, die Rösti nicht überdecken, und eine gewisse Struktur haben, um mit Fett und Röstaromen mitzuhalten.


Weißweine – frisch, rund, harmonisch

  • Chasselas (Fendant): Ausgewogen, feinmineralisch, mit zurückhaltender Frucht. Ideal zu klassischer Rösti oder Varianten mit Käse.
  • Silvaner (z. B. aus Deutschland oder dem Elsass): Mild, mit feiner Würze – harmoniert mit Speckrösti oder Kräuterrösti.
  • Pinot Blanc / Pinot Gris: Weich, rund und fruchtig – sehr angenehm zu Rösti mit Rahmchampignons oder Lauch.
  • Furmint (trocken, Ungarn): Straff, leicht rauchig, mit eleganter Säure – passt hervorragend zu Rösti mit Speck oder Pilzen.
  • Chardonnay (nicht im Holz ausgebaut): Cremig und rund, ohne Dominanz – zu Rösti mit Rahm- oder Käsesauce eine ausgezeichnete Wahl.

Rösti mit kräftigen Beilagen? Auch Rotwein kann passen.

Wenn Rösti mit Speck, Salsiz, Wild oder würziger Pilzsauce serviert wird, darf auch ein leichter bis mittelkräftiger Rotwein ins Spiel kommen – vorausgesetzt, er hat wenig Tannin und eine frische Fruchtstruktur.

  • Pinot Noir: Elegant, klar, zurückhaltend – passt fast immer, vor allem zu Rösti mit Fleischbeilage.
  • Gamay: Frisch, saftig, leicht – ideal zu Rösti mit Schinken, Wurst oder Käse.
  • Zweigelt oder Kékfrankos (Blaufränkisch): Fruchtbetont, mit lebendiger Säure – perfekt zu Rösti mit dunklen Pilzen oder Wildrahmsauce.

Was lieber nicht zum Rösti?

  • Kräftige, tanninreiche Rotweine wie Cabernet Sauvignon oder Syrah – sie wirken schwerfällig und überlagern die Rösti-Aromen.
  • Süssweine oder restsüsse Weissweine – sie betonen das Fett und die Salzigkeit unangenehm.
  • Holzintensive Weissweine – zu dominant, besonders bei einfachen Rösti-Varianten.

Fazit

Rösti ist einfach – aber die Weinbegleitung muss es nicht sein. Mit einem frischen, mittelkräftigen Weißwein oder einem fruchtigen, tanninarmen Roten lässt sich dieses bodenständige Gericht wunderbar aufwerten.

Ob Chasselas, Furmint, Pinot Noir oder Pinot Blanc: Entscheidend ist, dass der Wein die Röstaromen ergänzt, das Gericht nicht erschlägt – und die gemeinsame Mahlzeit bereichert. Genau das macht Rösti und Wein zu einer ehrlichen, genussvollen Kombination.