Der Welschriesling ist eine echte mitteleuropäische Rebsorte aus dem Karpatenbecken mit vielen Synonymen, und obwohl er in Ungarn die bekannteste Sorte ist, findet man ihn auch in den Nachbarländern. Seine Herkunft ist unklar, einige Quellen bringen ihn mit Westeuropa in Verbindung und behaupten, er sei über Frankreich ins Karpatenbecken gelangt. Andere Quellen gehen noch weiter nach Westen und behaupten, dass eine Rebsorte mit ähnlicher DNA im Südwesten Spaniens gefunden wurde. Der Rheinriesling ist eine völlig andere Sorte, und es gibt keine Verbindung zwischen den beiden. Der Welschriesling ist vor allem in Ungarn und den Nachbarländern, aber auch in Österreich verbreitet. In letzterem Land deckt sie fast alle Stilrichtungen ab, in Niederösterreich ist sie auch als Sektgrundwein beliebt, in der Steiermark wird sie zu leichten, fruchtigen Weinen verarbeitet, und im Fertő-Seegebiet wird sie in einigen Jahrgängen auch zu botrytisierten Süssweinen verarbeitet. In Ungarn wird die Sorte auf 3.800 Hektar angebaut und ist zweifellos am Plattensee (Balaton) zu Hause, wo sie in den nördlichen Weinregionen (Badacsony, Balaton-Oberland, Balatonfüred-Csopak) dominiert. Er ist eine neutrale Sorte und kann in einer Vielzahl von Stilen hergestellt werden. Leichte Welschrieslinge sind der perfekte Begleiter zu sommerlichen Grillabenden, Salaten und Gemüsegerichten. Der Welschriesling kann dank sorgfältiger weinbaulicher und önologischer Arbeit auch eine ernstere Seite zeigen. In diesem Fall sind eine dickere, öligere Textur, eine tiefere Intensität und oft auch ein mineralischerer Charakter mit dem Geschmack verbunden. Die am häufigsten verwendeten Bezeichnungen für das Aroma sind Mandelblüte, Mandel, grüner Apfel, Walnuss und Haselnuss. Sein neutraler Charakter vermittelt die Besonderheit des Anbaugebiets.
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