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Weisswein, Roséwein oder Rotwein – Was ist der Unterschied?

Wein ist nicht gleich Wein. Die Farbe verrät weit mehr als nur die Optik eines Weines – sie bestimmt Stil, Struktur, Aromatik und den passenden Genussmoment. Doch woher kommen die Unterschiede zwischen Weisswein, Roséwein und Rotwein wirklich? Liegt es an der Traubensorte, an der Vinifikation oder an beidem? Hier folgt eine klare, fundierte und erweiterte Erklärung für Einsteiger und anspruchsvolle Genießer.


1. Der wichtigste Unterschied: die Herstellung

Weisswein – Frische, Eleganz und Leichtigkeit

Trauben:
Weisswein wird überwiegend aus weissen Trauben gekeltert, etwa Chardonnay, Rhein Riesling, Sauvignon Blanc oder Furmint. Auch rote Sorten wie Pinot Noir können verwendet werden, sofern kein Kontakt mit den Schalen entsteht – dann spricht man von Blanc de Noirs.

Herstellung:
Nach der Lese werden die Trauben gepresst, und der klare Most wird ohne Schalenkontakt vergoren.
Dieser Prozess sorgt für helle Farbe, klare Aromen und geringe Tanninwerte.

Typische Aromatik:
Zitrus, grüner Apfel, Birne, Steinobst, Kräuter oder exotische Früchte.

Stil:
Von mineralisch-frisch bis rund und vollmundig, abhängig von Rebsorte, Klima und Ausbau.

Ideal zu:
Fisch, Meeresfrüchten, Salaten, hellem Fleisch, vegetarischen Gerichten und als Aperitif.


Rotwein – Struktur, Tiefe und Charakter

Trauben:
Rotwein wird aus roten oder blauen Trauben hergestellt, zum Beispiel Pinot Noir, Merlot, Sangiovese, Cabernet Sauvignon, Blaufränkisch (Kékfrankos) oder Kadarka.

Herstellung:
Der entscheidende Schritt ist der Maischekontakt:
Saft, Schalen, Kerne und teilweise Stiele gären gemeinsam. Dadurch erhält der Rotwein seine Farbe, seine Tannine und seine Struktur. Je länger der Schalenkontakt, desto intensiver Farbe und Körper.

Typische Aromatik:
Beeren, Kirschen, Pflaumen, würzige Noten, Kräuter, Schokolade, Holz- oder Röstaromen bei Fassreifung.

Stil:
Von leicht und fruchtig bis konzentriert und kraftvoll – abhängig von Sorte, Region und Ausbau.

Ideal zu:
Rindfleisch, Lamm, Wild, Pasta mit dunklen Saucen, gereiftem Käse.


Roséwein – die frische Mitte zwischen Weiss und Rot

Trauben:
Rosé wird immer aus roten Trauben gekeltert, etwa Grenache, Syrah, Sangiovese, Pinot Noir oder Merlot.

Herstellung:
Der Traubensaft bleibt nur kurz mit den Schalen in Kontakt – oft wenige Stunden. Dadurch entsteht die zarte rosa Farbe, bevor der Wein wie ein Weisswein weitervergoren wird.

Typische Aromatik:
Erdbeere, Himbeere, rote Johannisbeere, Zitrusfrucht, Blüten.

Stil:
Frisch, fruchtig, lebendig – von trocken-mineralisch bis leicht süss.

Ideal zu:
Antipasti, Pizza, mediterraner Küche, gegrilltem Gemüse, Quiches und sommerlichen Gerichten.


2. Unterschiede im Geschmack, Stil und Trinkmoment

Weisswein

  • Farbe: Hellgelb bis gold
  • Geschmack: Frisch, fruchtig, mineralisch
  • Trinktemperatur: 6–10 °C
  • Passt zu: Fisch, Salaten, hellem Fleisch, asiatischer Küche

Roséwein

  • Farbe: Zartrosa bis Lachs
  • Geschmack: Leicht, fruchtig, elegant
  • Trinktemperatur: 8–12 °C
  • Passt zu: Antipasti, Gemüse, Pasta, leichten Sommergerichten

Rotwein

  • Farbe: Rubin bis tiefdunkel
  • Geschmack: Kräftig, würzig, tanninbetont
  • Trinktemperatur: 14–18 °C
  • Passt zu: Rind, Wild, Käse, herzhaften Speisen

3. Italien & Ungarn – zwei Länder, die alle drei Weinarten perfekt beherrschen

Italien ist weltbekannt für frische Weissweine wie Pinot Grigio und Verdicchio, elegante Rosés aus der Toskana oder dem Veneto sowie aromatische Rotweine wie Chianti, Montepulciano oder Primitivo.

Ungarn hingegen überzeugt zunehmend international mit:

  • frischen, mineralischen Weissweinen wie Furmint,
  • vielschichtigen Rotweinen wie Villanyi Franc, Blaufränkisch (Kékfrankos) oder Egri Bikavér,
  • modernen, eleganten Rosés besonders aus Villány oder dem Balaton.

Beide Länder zeigen eindrucksvoll, dass alle drei Weinfarben ihren Platz haben – je nach Stil, Rebsorte und Genussmoment.


4. Fazit: Die Farbe eines Weines erzählt seine Geschichte

Weisswein, Roséwein und Rotwein unterscheiden sich nicht nur durch die Traubenfarbe, sondern vor allem durch die Art der Vinifikation.
Weissweine stehen für Frische und Klarheit, Rosés für Eleganz und Leichtigkeit, Rotweine für Tiefe und Struktur. Jede Farbe hat ihren eigenen Charakter – und jede passt zu anderen Momenten, Speisen und Jahreszeiten.

Wer die Unterschiede versteht, entdeckt die Vielfalt der Weinwelt bewusster und findet leichter den passenden Wein für jede Gelegenheit.